Lake Tekapo

"see the world with your own eyes"

13.11.2008 - Nun doch noch durch die Berge

Im Haus von Lucho hatte sich eine bunte Runde an Radfahrern versammelt. Da waren - auf dem Bild unten von links nach rechts - Seth und Kirsten (USA), Japhy (USA/Nepal), Christian und Olga (Deutschland/Spanien), Andi (Schweiz) und Dave (USA nicht auf dem Foto).

In Trujillo blieb ich nur 3 Tage. Andere blieben manchmal etwas länger. Nutzten den Ort, um Reparaturen am Rad zu machen oder sich einfach von den letzten Kilometern zu erholen. Musste ich ja nicht. Hatte ja recht lange nicht mehr in die Pedale getreten.

Da Christian, Olga und Andi gen Norden über die Berge weiter wollten, schloss ich mich Ihnen an. An der Küste wollte ich nicht entlang fahren. Was da über die Berge auf mich zukommen würde wusste ich noch nicht. Lucho meinte, dass dies die schönste Strecke sei. Na dann.

Bevor wir aber los machten stand am Sonntag noch eine kleine Radeltour an den Küstenort Huanchaco an. Die Strecke war nur 15 Kilometer lang und flach. Somit für die ganze Familie geeignet. Es waren dann auch erstaunlich viele Leute da.

Am nächsten Tag machte ich mich aber auf den Weg. Erst nur mit Christian und Olga. Andis Rad war noch nicht fertig. Er wollte dann einfach nachkommen.

Die ersten 3 Tage ging es nur bergauf. Der höchste Punkt auf dem Weg nach Huamachuco lag auf ca. 4200m Höhe und war nach gut 130 Kilometern erreicht.

Dann ging es aber nicht wirklich flach weiter. Immer wieder hoch und runter. Auch wurden die Strassen nicht besser. Es waren meist nur Pisten. Zu allem Übel wurde das Wetter auch noch schlechter. Bis nach Cajamarca wurden wir immer wieder ordentlich Nass.

War solches Wetter eigentlich nicht der Grund, warum ich von Cusco nach Lima den Bus genommen hatte und nicht über die Berge fahren wollte? Irgendwie vergisst man schnell!!

Ab Cajamarca besserte sich das Wetter und wir hatten sogar recht viel Sonne. Das fröhliche Auf und Ab ging aber munter weiter und gipfelte - im wahrsten Sinne des Wortes - in der Durchquerung des Rio Marañon Tales zwischen Celendin und Leimebamba.

Locker mal auf direktem Weg 2000 Höhenmeter runter und auf der anderen Seite auf gut 60 Kilometern wieder 2700 Höhenmeter rauf. Der Aufstieg dauerte gut 1 1/2 Tage, denn die Hitze unterhalb von 1500m war mir dann doch schon fast zu viel.

Von Leimebamba aus ging es dann meist bergab. Immer in einem Flusstal lang. In dem kleinen Ort Tingo machten wir halt und besuchten von dort aus die Vor-Inka-Zeit Ruinen Kuelap.

Ein wirklich lohnender Ausflug, auch weil es im Gegensatz zu Machu Picchu nicht so überlaufen war. Auch hatte der etwas zugewachsene Zustand des Geländes seinen Reiz. Das Gelände soll aber in den nächsten Jahren komplett freigelegt werden, so dass es dann so aussehen wird wie Machu Picchu. Mir persönlich gefiel der jetzige Zustand.

Kurz nach diesem Highlight folgte das Nächste. Der Gocta Wasserfall. Mit 771m Fallhöhe doch recht imposant. Auch wenn er in 2 Stufen nach unten fiel.

Im Dorf Cocachimba, von wo aus die 3 Stunden Wanderung starteten, wurde man noch mit persönlichem Handschlag von der Tourismusleiterin begrüsst. Das Ganze hatte noch was Familiäres.

Seit dem Wasserfall war ich nur noch mit Andi unterwegs. Er hatte schon in Huamachuco zu uns Dreien aufgeschlossen. Christian und Olga besuchten den Wasserfall nicht und waren uns von da ab etwas voraus. War auch nicht schlecht, da Sie uns per Mail immer gute Routeninfos zukommen liesen.

Die Hitze im Flachland konnten wir ja schon mal testen und es sollte im weiteren Verlauf nach Norden noch um einiges wärmer werden. In Äquatornähe wurde es unterhalb 1000m doch gut warm. Wir kamen bis auf gut 500m runter. Wenn dann noch die Wolken verschwanden wurde Radfahren fast zum Saunabesuch.

Jedenfalls für mich. Selten so geschwitzt.

Nach ein paar Tagen erreichten wir Jaen. Die letzte grössere Stadt bevor es dann nach Ecuador weiter gehen sollte.

In Jaen wollte ich in einem Radladen eigentlich nur einen neuen Schlauch und einen Satz Bremsklötze kaufen. Geendet sind wir beiden dann für 2 Tage im Haus von Miguel und seiner Familie. Wieder eine Art "Casa de Ciclistas".