Lake Tekapo

"see the world with your own eyes"

14.08.2008 - Weiter durch die Berge

Die ersten 50km aus Sucre raus waren noch Asphaltstrasse. Es ging gut in ein Tal hinunter. Doch dann begann wieder das Auf und Ab. Nachmittags fing es sogar noch an zu regnen. Etwas was ich schon lange nicht mehr hatte. In Bolivien hatte ich mich eigentlich an den blauen Himmel gewöhnt.

Am zweiten Tag erreichte ich Aiquile und quartierte mich in einem Hostel ein. Die Stadt sah recht neu aus. Vor einigen Jahren hatte ein Erdbeben so ziemlich alles platt gemacht. Hier wollte ich auch entscheiden, ob ich direkt nach Cochabamba fahre oder durch die Berge zum Nationalpark Torotoro.

So fragte ich in Aiquile bei der Polizei nach, ob es eine direkte Strasse in Richtung Nationalpark gäbe. In meiner Karte war keine verzeichnet und ich hätte einen Umweg von mehr als 150km über Pisten fahren müssen und auf dem Rückweg in Richtung Cochabamba wieder 100km die gleiche Strecke.

Nach ausgiebiger Diskussion und Befragung weiterer Leute, sollte es von dem Ort Villa Viscarra aus eine Strasse geben.

So fuhr ich also die Strecke durch die Berge. Die Strasse war nicht gerade angenehm. Fast noch schlimmer als Schotterstrassen. Es war eine Art Kopfsteinpflaster.

In dieser Region gab es mittlerweile viele Strassen dieser Art. Waren halt einfach zu bauen. Die Steine wurden einfach aus den unzähligen Flussbetten geholt. Mit dem Rad musste man aber schon schneller als 20km/h fahren, um die Stösse nicht mehr so zu spüren.

Ich fuhr deshalb die meiste Zeit am äussersten Rand der Strasse. Dort war meist ein schmaler Streifen mit Sand. Es dauerte aber nicht lang und ich hatte den ersten Platten gefahren. Am Rand der Strasse waren unzählige Dornensträucher und die Dornen lagen natürlich auch im Sand.

Das mit den Dornen ging die ganze Zeit lustig weiter. Ein neuer Rekord! 4 Platten innerhalb von nur 40km. Mein Vorrat an Schlauchflicken ging bedenklich zur Neige.

Zu allem Überfluss wurde nach weiterem Nachfragen in verschiedenen Dörfern aus der Strasse in Richtung Nationalpark immer mehr nur noch ein Trampelpfad. Die Chance direkt nach Torotoro fahren zu können ging also gegen Null.

So änderte ich meinen Plan und fuhr dann nur noch bis zum Ort Villa Viscarra und nutzte am darauffolgenden Tag die Gelegenheit mit einem Bus nach Cochabamba weiter zu fahren.

In Cochabamba suchte ich mir dann ein Reisebüro für die Tour in den Nationalpark. Da die nächste Tour erst in ein paar Tagen startete, nutzte ich die Zeit um mir Cochabamba anzuschauen.

Zu der Zeit war in Quillacollo - einer kleinen Stadt 15km entfernt - gerade ein grösseres Fest. Die Urcupiña. Das Fest ging über 3 Tage und am ersten Tag war eine richtig grosse Parade von 60 verschiedenen Folkoregruppen.

Zurück von der Torotoro Tour blieb ich noch 2 Tage in Cochabamba und fuhr dann in Richtung La Paz weiter.

Die komplette Strecke Cochabamba - La Paz war Asphaltstrasse und sollte somit schnell zu bewältigen sein. Aber wie so oft, kommt man langsamer voran als gedacht.

Nach 40km ging es wieder in die Berge. Von 2200m Höhe ging es rauf auf 4100m. Dies war aber noch nicht alles. Der höchste Punkt war erst am zweiten Tag erreicht. Sagenhafte 4496m.

Erst danach wurde es flacher. Das Altiplano war erreicht und bis La Paz waren es immer noch 200km. Doch nun ging es schneller als gedacht voran. Ich brauchte nur noch 2 Tage bis La Paz.

Was für eine Stadt.