Stamsund

"see the world with your own eyes"

15.07.2008 - Salzsee, Bergbau und andere Berge

Von Tupiza ging es mit dem Zug nach Uyuni. Die 200km Pampa und Schotterpiste wollten wir uns nicht antun. Lieber dann wieder die Fahrt zum Salzsee geniesen.

In Uyuni blieben wir nur einen Tag. Wir kauften Verpflegung ein, um dann die 100km zur Insel Incahuasi - welche in Mitten des Salar de Uyuni liegt - in Angriff nehmen zu können. Es wurde ein anstrengender Tag obwohl es 70km flach über das Salz ging.

An der Insel angekommen beschlossen wir nicht im Zelt zu übernachten. Es war doch recht kalt. Wir bezogen das Refugio. Da war es angenehmer.

Den nächsten Tag verbrachten wir rund um die Insel, denn die Insel selbst war den ganzen Tag von Tagestouristen überlaufen. Da machte es ich gut, einfach 1km raus aufs Salz zu fahren und den Tag dort zu verbringen. Erst am Abend wurde es ruhig und man konnte den Sonnenuntergang auf der Insel geniesen.

Am nächsten Morgen ging es wieder früh raus, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Nach einer Stunde waren wir aber so durchgefroren das nochmal eine Stunde im Schlafsack nötig war, um wieder eine normale Körpertemperatur zu bekommen. Danach fuhren wieder zurück nach Uyuni.

Nach einem weiteren Tag in Uyuni, wo ich die meiste Zeit meiner Lieblingsbeschäftigung - Essen - nachging, nahmen wir die Schotterstrasse in Richtung Potosi in Angriff.

Insgeheim hatten wir mit 3 Tagen für die 210km gerechnet. Schon nach 3 Stunden stellte sich heraus. Mit etwas Glück würden wir es in 4 Tagen schaffen.

Nach Uyuni ging es innerhalb von 15km 700m Höhenmeter rauf auf 4300m. Teilweise recht steil. Und da man auch bergab nicht wirklich schnell fahren konnte, war der 1. Tag nach 50km beendet.

Die nächsten 3 Tage verliefen alle recht ähnlich. Es ging ständig hoch und runter. Wir bewegten uns in Höhen zwischen 3500 und 4300m. Das Radfahren ging ganz gut. Die Höhe merkte man aber recht schnell, wenn man das Rad mal ein Stück schieben musste. Echt komisch, aber dann kam man immer recht schnell ausser Puste.

Nachdem wir dann auch noch Potosi erklettert hatten, war etwas Ruhe angesagt.

In der ganze Stadt dreht sich alles um den Silberbergbau. Dieser spielt sich im "Cerro Rico" ab. Der ganze Berg ist seit dem Mittelalter eine einzige Mine. Ein Besuch dieser Minen ist einfach Pflichtprogramm.

Für einen Europäer schon eher erschreckend, wie hier noch gearbeitet wird. Es regiert hier hauptsächlich die reine Muskelkraft. Nur wenige Minen nutzen Presslufthämmer oder elektrische Seilwinden. Was man bei uns in Freiberg im Bergbaumuseum aus der Zeit des Mittelalters bestauen kann, war hier noch wahrhaftig in Betrieb.

Martin verlies Potosi schon einen Tag eher. Ich musste noch einen Tag pausieren, da mich 2 Tage vorher irgendein Essen da nieder gestreckt hatte. Die Toilette war für 2 Tage mein bester Freund. Keine Ahnung was es genau war, aber irgendwas hat mein Magen nicht gemocht. Nach reichlich Kohletabletten ging es aber wieder und auch ich konnte in Richtung Sucre aufbrechen.

"... Sucre liegt viel tiefer als Potosi. Da ist man in einem Tag da. Sind nur 150km."

Soviel zu der Aussage eines nicht radfahrenden Hostelbesitzers. Man sollte es einfach sein lassen solche Fragen zu stellen, aber irgendwie verlangt das Gehirn immer wieder nach positiven Antworten.

Die Realität sah wie immer anders aus. Wie schon von Uyuni fuhr man ständig bergauf und bergab. Die Strasse war diesmal aber geteert. So war man wenigstens bergab schneller.

Nach 1 1/2 Tagen war Sucre erreicht.

Die Stadt war richtig gemütlich und lud zum relaxen ein. Lag vielleicht auch daran, dass es nun wieder bedeutend wärmer war und man auch nach Sonnenuntergang gemütlich durch die Stadt schlendern konnte.