Hardangervidda

"see the world with your own eyes"

12.05.2008 - Stadt, See und Vulkan Villarrica

Schon auf der Fahrt von Panguipulli nach Villarrica hatte ich eine grandiose Aussicht auf diesen Vulkan. Der Vulkan Villarrica ist einer der aktivsten Vulkane in Chile und reizt jährlich viele da rauf zu klettern.

Angebote dazu gab es genug. Zu dieser Jahreszeit ging aber vom Ort Villarrica aus nicht mehr viel. Alle Agenturen hatten schon geschlossen. Man musste also nach Pucon ausweichen.

Pucon war eine einzige Reiseagentur. Ich habe die Läden nicht gezählt. Aber es waren einige, die solche Touren anboten. Im Sommer gibt es wohl regelrechte Völkerwanderungen da hoch. Jetzt war es aber ruhig und nur noch wenige Touris verirrten sich hier her.

Was man aber braucht ist schönes Wetter und dies ist im Herbst nicht immer gegeben. So beeilte ich mich, so schnell wie möglich diese Tour zu machen. Das schöne Wetter hielt nun schon über eine Woche an und es würde wohl nicht mehr lange so bleiben.

So war es dann auch. Ich erwischte den letzten Sonnentag.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich noch in einem Hostel in Villarrica einquartiert. War aber kein Problem, da viele Busse zwischen Villarrica und Pucon hin- und herfuhren. Ich musste nur etwas zeitiger aus den Federn, da die Tour 7 Uhr im Büro der Agentur in Pucon startete.

Man bekam einen halben Rucksack voll Equipment. Dann ging es mit dem Bus bis zum Skigebiet auf 1400m Höhe.

Von da an war wandern angesagt. Bis auf 2300m ging es über Geröll. Dann folgte der Gletscher. Für mich zum 1. Mal mit Steigeisen und Eispickel über Eis den Berg rauf. Aber es ging ganz gut und die Aussicht war schon beim Aufstieg genial.

Eine Fernsicht von locker 150-200km. Der 100km entfernte Vulkan Llaima (3125m) war echt zum greifen nah.

Nach einer weiteren Stunde war der Gletscher überquert. Da kein Schnee mehr lag - nur der Gletscher selbst vorhanden war - somit ein eher kurzer Part des Aufstiegs. Gegen 13 Uhr erreichten wir nach letztem Gekletter über Lavabrocken den Gipfel.

Der Blick aus 2847m Höhe ist schon irgendwie beeindruckend. Das Tal mit Pucon mittlerweile so winzig. Vom Kraterrand aus konnte man einen noch höheren Vulkan Lanin (3747m) sehen. Dieser ist der grösste Berg in der Region und überragte die Landschaft um einiges.

Das der Vulkan Villarrica so sehr qualmt hätte ich nicht gedacht. In den Krater schauen ging nur kurz, da beißende Gase ein langes am Rand stehen unmöglich machten. Leider konnte man keine Lava sehen. Zu manchen Zeiten - zuletzt im Dezember - hat man Glück und man konnte die Lava im Krater blubbern sehen. Aber egal. Auch so war es ein Erlebnis, auch wenn der Aufstieg nicht ganz so easy war.

Runter ging es dafür um so schneller. Da an manchen Stellen doch noch etwas Schnee lag wurden viele Höhenmeter auf dem Hintern rutschend zurückgelegt. Macht Laune.

Weiter bergab ging es dann einen anderen Weg über losen Lavasand. Auch da kam man schnell voran. Nach nur 2 Stunden erreichten wir wieder den Ausgangspunkt.

Ein wirklich gelungener Tag. Mehr muss man nicht sagen.