Lake Tekapo

"see the world with your own eyes"

05.05.2008 - Wieder Rad fahren

Auch wenn hier in Osorno der Herbst schon mehr als nur einen Fuss in der Tür hatte. Ich wollte doch mal wieder Rad fahren. Die Gegend in Richtung Valdivia schaute nicht so anstrengend aus und irgendwie verlockte auch das Wetter dazu.

Nach noch paar Tagen Regen in Osorno klarte es auf und es sollte eine Weile so bleiben. Selbst in Valdivia, wo sonst recht viel Regen fällt, schien für mehrere Tage die Sonne.

Aber der Reihe nach. Die Gegend war ideal, um wieder langsam in Schwung zu kommen. Nach 2 Monaten des nicht Radfahrens kommt man irgendwie etwas schwerer in Gang.

So waren die Distanzen hier ideal, um an einem Tag bis in den nächsten Ort bzw. die Stadt zu kommen. Auf zelten in der Wildnis hatte ich gerade nicht wirklich richtig Lust. Auch wurden die Tage mittlerweile immer kürzer. Früh kam man aus einer Hospedaje oder einem Hostel doch schneller weg, als wenn man erst seinen ganzen Krempel zusammenpacken musste. Wurde ich jetzt etwa ein Schönwetter Fahrer?

In Osorno selbst gab es nicht wirklich viel zu sehen. Die landschaftlichen Attraktionen sind weiter im Süden oder Osten zu finden. Ist halt nur eine grössere Stadt. In der Ferne sah man wenigstens den Vulkan Osorno aus der Landschaft ragen.

Mit den nun sinkenden Temperaturen gab es in grösseren Orten das Problem des allabendlichen Smog. Wenn die Sonne unterging, wurde der jeweilige Ort in eine einzige Rauchwolke gehüllt und man verzog sich dann lieber ins Haus. Ausserhalb wurde man zur Räucherware. Da hier jedes Haus - auch grosse Bürogebäude - mit Holz beheizt wurden, verwundert dies nicht.

Dann machte ich mich nach paar Tagen in Osorno auf in Richtung Valdivia. War ja nicht weit. Nur so um die 100km. Anfangs noch auf asphaltierter Strasse. Dann ein recht langes und zudem steiles Stück auf Schotter und die letzte Stunde wieder auf Asphalt flach im Flusstal entlang.

Wie schon erwähnt waren die Tage mittlerweile recht kurz und so wurde es schon dunkel als ich nach Valdivia hinein fuhr. Im dunkeln das Hostel suchen machte irgendwie nicht so richtig Spass. Zum Glück hatte ich die Adresse und konnte mich durchfragen.

Am nächsten Tag stand ein kleiner Stadtrundgang an. Das Zentrum von Valdivia war überschaubar und die Attraktion schlecht hin waren die Seeloewen direkt an der Flusspromenade am Fischmarkt. Die warten den ganzen Tag auf die Reste. Ansonsten konnte man gemütlich rumschlendern.

Am darauffolgenden Tag schnappte ich mir wieder mein Rad und fuhr 17km an die Küste nach Niebla. Dort gab es ein altes spanisches Fort zu besichtigen. Der Weg dorthin war recht angenehm, da flach.

Da die Sommersaison vorüber war, hielt sich der Verkehr auf den Strassen in Grenzen. Von dem alten spanischen Fort hatte man eine schöne Aussicht auf die Küste und einen Sandstrand. Nur baden war nicht mehr drin.

Auf dem Rückweg noch in der Brauerei Kunstmann halt gemacht. Diese Region ist bekannt dafür, dass sich recht viele Deutsche hier niedergelassen haben. So verwundert es auch nicht, dass es eine deutsche Brauerei oder eine Walter Schmidt Strasse gab.

Zum echt leckeren Bockbier noch eine Portion Spätzle bestellt. Ok, die Spätzle waren dann irgendwie eine chilenische Variante. Man gab sich aber Mühe, dass Ganze so Deutsch wie möglich zu gestalten. Da durfte deutsche Volksmusik natürlich nicht fehlen.

Und ich bin wirklich in Chile? Mir kam es vor wie Bayern!

Nach diesem Traditionsausflug ging es für mich dann per Rad weiter über Panguipulli - wird Pangipuji ausgesprochen - nach Villarrica. Dort war es dann Zeit den Vulkan Villarrica zu besteigen.

Dazu mehr im nächsten Bericht.