Lake Tekapo

"see the world with your own eyes"

10.02.2008 - Glaciar Perito Moreno

Eigentlich kann man die Strecke vom Nationalpark "Torres del Paine" nach El Calafate in 3 Tagen schaffen. So ich in meinem Übermut.

Aber da gab es ja wieder Piste, Wind und Pampa und noch eine Kombination, welche ich bis jetzt noch nicht hatte. Piste und Regen. Dies konnte die Fahrt auch echt verlangsamen. Von einigen Radfahrern - welche von Norden her kamen - hatte ich mir so einige Informationen über Stellen geben lassen, wo man sein Zelt aufbauen könnte. Es gab nicht wirklich viele, wo man dem Wind nicht so ausgesetzt war. Meist waren es irgendwelche Polizeiposten oder Estancias wo man fragen konnte, ob man im Schutz der Häuser sein Zelt aufbauen darf. Was meist auch funktionierte.

Was man auch nicht ausser Acht lassen sollte, war die Versorgung mit Lebensmitteln. Es gab keine richtigen Lebensmittelläden auf dieser Strecke. Da war ich richtig froh in Cerro Castillo doch was zu bekommen.

Ganz nebenbei fragte ich in der Touristeninformation - die es in diesem kleinen Grenzdorf tatsächlich gab - wo man denn hier vielleicht sein Zelt aufbauen könnte. Welch Überraschung. Die Frau im Büros sagte mir, na gleich hier auf dem Platz nebenan. Hee? Nebenan war doch nur der Dorfplatz. Ja ja meinte Sie. Das geht schon klar. So stand ich mit meinem Zelt auf dem Dorfplatz hinter einer grossen Holzwand, welche als Windschutz fungierte.

Irgendwie war diese Strecke auch eine Strecke der besonderen Übernachtungsplätze. Erst der Dorfplatz. Dann in Tapi Aike der Blechschuppen der Strassenbaufirma. Zum Schluss eine Strassenbrücke wo mein Zelt drunter passte.

Um auf den Regen zurück zu kommen. Die 70km Piste der "Ruta 40" hatte ich fast hinter mir, als es genau auf den letzten 15km zu regnen anfing. Genau dieser Teil bestand aus Sand und teilweise Lehm. In Verbindung mit Wasser verklebte das Zeug am Rad echt alles. Ein Kleber hätte nicht besser sein können. Ich konnte mich aber bis auf die Teerstrasse retten bevor garnichts mehr ging.

Am vierten Tag erreichte ich dann doch El Calafate. Es waren an diesem Tag noch 50km zu fahren und eigentlich hätte ich Gegenwind gehabt - aber welch Wunder - Windstille. Ist die Pampa kaputt? So war ich nach 2h in El Calafate. Ein kurzer Arbeitstag.

El Calafate selbst war nicht wirklich ein Highlight. Wenn der Gletscher nebenan nicht wäre, würde sich wohl kaum ein Tourist hierher verirren. Es gab in der Stadt eine grosse Strasse wo sich alles abspielte. Sah etwas aus wie ein Skidorf in den Alpen. Viele Häuser im Blockhausstil. Ansonsten war angenehm zu vermerken, dass sich der Zeltplatz direkt in der Stadt befand und man keine langen Wege hatte, wenn man was erledigen wollte.

Der Nationalpark mit dem Gletscher war 80km entfernt und ich hatte keine richtige Lust nur für den Gletscher einen Tag hin und einen Tag zurück zu fahren. So war ich eher faul und nutzte die Möglichkeit einer Tagestour für 60 Pesos.

Es ging 10Uhr mit einem Minibus los. Was schon mal von Vorteil war. Weniger Leute um mich rum. Die Fahrt dauerte 1h und dann hatten wir fast 5h Zeit, um den Gletscher anzusehen. Viel laufen konnte man an den Aussichtspunkten eh nicht. Es ist alles mit Stegen und sogenannten Balkonen ausgebaut.

Also hingehen, hinsetzen und geniesen. Im Bus hatte ich Claire, Sophie und Paul kennengelernt. Waren alle 3 mit dem Rucksack unterweg. Claire und Paul kamen aus Schottland und Sophie aus Frankreich. Hatten uns im Bus schon gut unterhalten und so auch die Zeit am Gletscher zusammen verbracht.

Wenn man so dasitzt und das knacken und knirschen des Gletschers hört ist das schon beeindruckend. Aber noch imposanter ist es, wenn mit echtem Gerumpel wieder ein Stück Eis ins Wasser fällt. Wenn man sich vorstellt, so ein Stück ist mal locker so gross wie ein Einfamilienhaus, dann plumpst das schon etwas gewaltiger ins Wasser.

In El Calafate blieb ich dann noch 2 Tage länger. Einen Tag davon hatte mich die argentinische Post beschäftigt.

Ich hatte in Ushuaia ein Paket mit nicht genutzten Dingen nach Deutschland geschickt. Dieses Paket war auch nach über einem Monat noch nicht angekommen. Dummerweise hatte ich auch Diafilme mit Bildern bis Ushuaia mit reingepackt. Dachte, wenn man eine Packetnummer hat kann man dies riskieren.

Man sollte diesem "Schlampenhaufen" aber wirklich nichts zutrauen, oder Alles. Sorry für den Ausdruck. Ich war aber echt sauer, als der Typ in der Post den Trackingauszug rausholte und die Verfolgung in Buenos Aires aufhörte. Er sagte nur "das wäre jetzt nicht mehr das Problem der argentinischen Post". Oaah.. ich hätte den Typ da fast gewürgt. Es hat mich dann 4h gekostet einen Nachverfolgungsantrag zu stellen. Soviel zur Zusammenarbeit mit argentinischen Firmen. Da wirste einfach nur Irre.

So wird es von dieser Reise, für den Abschnitt von Buenos Aires bis Ushuaia, wohl keine Dias geben. Leider, denn Hoffung habe ich keine, dass das Paket jemals wieder auftaucht. Wenn ich mir das Postbüro so angesehen habe, was da für eine Ordnung herrschte.

Dann ist das Paket definitiv weg!