Lake Tekapo

"see the world with your own eyes"

16.01.2008 - Tierra del Fuego

In Ushuaia angekommen schlugen wir 3 unsere Zelte auf dem Zeltplatz "La Pista del Andino" auf. Dieser Platz war die nächsten 7 Tage der Ausgangspunkt für kurze Wanderungen und Besorgungen in der Stadt. Eine Woche kann so schnell vergehen.

Ushuaia selbst ist eigentlich in 2 Tagen abgehandelt. Alles spielt sich mehr oder weniger auf einer Strasse - der San Martin - ab. Dort waren die meisten Läden und alle Schiffstouristen flanierten da entlang. An manchen Tagen waren dies ganz schön Viele.

Wenn zum Beispiel zwei grosse Kreuzfahrtschiffe im Hafen festgemacht hatten. Dann fluteten 2000-3000 Passagiere das kleine Stadtzentrum. An solchen Tagen war ich dann eher woanders anzutreffen.

Nach einer Woche Stadt packte ich dann auch meine Sachen und fuhr für 4 Tage in den Nationalpark "Tierra del Fuego". Caroline und Maurits waren inzwischen auch wieder weiter gezogen. Maurits mit dem Bus in Richtung Puerto Natales und Caroline mit einem Segelboot für 4 Wochen in die Antarktis.

Die Piste in den Park war voll mit Bussen und Autos. Soviel Dreck hatte ich auf den ganzen 250km von Povenir nach Rio Grande nicht gefressen, wie hier auf den 25km.

Im Nationalpark an der Grenze zu Chile war auch das Ende der "Ruta 3" erreicht. Diese endet dort nach über 3000km. Da muss man einfach ein Foto machen. Wenn man schon 1300km auf dieser Strasse zurückgelegt hatte.

Im Park gab es einige freie Campingplätze. Das hiess, einfach eine Wiese ohne Toilette und Dusche. Diese Plätze waren aber richtig gut gelegen und nicht so überlaufen wie der einzig voll ausgestattete Zeltplatz am Lago Roca. Dort landeten alle Tagestouristen und man hatte nicht wirklich seine Ruhe.

Ich hatte mein Zelt für 3 Nächte auf einer kleinen Insel bei der Laguna Verde aufgeschlagen. Ein Platz mit Aussicht und gratis Tierpark vor dem Zelt. Dies reichte von Hasen über Gänse bis zu Greifvögeln die vor meinem Zelt umherspazierten.

Die Wanderwege im Park waren relativ kurz, so dass man an einem Tag richtig viel machen konnte. Man sah Biber bei der Arbeit. Wanderte an Moorflächen vorbei und konnte einen Berg erklimmen. Für diesen Trail hatte ich mir extra einen Tag freigehalten.

Der "Canadon del Toro" (971m) war aber leider in den Wolken, so dass ich die Besteigung am ersten Aussichtspunkt in ca. 600m Höhe abbrach. Was solls. Man kann nicht immer Glück haben.

Auf der Rückfahrt vom Park besuchte ich noch die "Ensenada Bay". Man hatte da einen guten Ausblick auf den Beaglekanal.

Vor meiner Abfahrt in den Nationalpark hatte ich mir noch ein Hostel für die restlichen Tage danach ausgesucht. Als ich dort ankam war auch Platz und so buchte ich mich für 5 Tage ein. Diese 5 Tage hatten einen Grund.

Für die Abreise aus Ushuaia wollte ich einen anderen Weg wählen als den sonst normal üblichen mit dem Bus. Die meisten Leute verliesen Ushuaia entweder per Bus oder Flugzeug. Es gab aber die Möglichkeit mit einer Fähre von Puerto Williams nach Punta Arenas zu fahren. Puerto Williams liegt auf der anderen Seite des Beaglekanals in Chile. Die Fähre ging einmal die Woche und die Fahrt dauerte 36 Stunden.

Das einzige Problem - nicht wirklich ein Problem - aber etwas dreist. Die 30 Minuten Überfahrt von Ushuaia nach Puerto Williams sollte 120 US-Dollar kosten! Wenn man bedenkt, dass für die 36h mit der Fähre nur 145 US-Dollar verlangt wurden.

Das lag aber daran, dass sich Argentinien und Chile in Bezug auf den Beaglekanal nicht richtig "Grün" waren, zumindest auf politischer Ebene. Es bestand demzufolge keine reguläre Fährverbindung und man musste ein Boot chartern. Es gab nur eine Firma (Ushuaiabooting), welche diese Überfahrt anbot.

Auch bekam man in Ushuaia fast keine Informationen über Puerto Williams und die Isla Navarino. Das ist schon echt verrückt.

Wie auch immer. Bevor ich in den Nationalpark fuhr, hatte ich die Überfahrt nach Puerto Williams und die Weiterfahrt mit der Fähre reserviert. Die Abfahrt der Fähre nach Punta Arenas sollte am 26.01. um Mitternacht sein.

Nun wartete ich in Ushuaia auf die Abfahrt. Ich wollte am 23.01. nach Puerto Williams übersetzen und dann dort 3 Tage ein bisschen die Insel erkunden. Unter anderem stand auf dem Plan, mit dem Rad auf der "wirklich südlichsten Strasse der Welt" zu fahren. Das musste einfach sein. Übrigens ist Puerto Williams die südlichste Stadt der Welt. Die Chilenen machen nur nicht so einen Trubel darum.

Aber wie so oft im Leben - ist man zur richtigen Zeit am richtigen Ort - können sich Pläne andern. Das ist was das Reisen so interessant macht.

Was sich geändert hat steht im nächsten Bericht. Also weiter lesen.