"see the world with your own eyes"
Der letzte Tag ist angebrochen. Das Fahrrad steht verpackt im Hotelzimmer. Die Sachen im Packsack verstaut.
So tolles Wetter habe ich die letzte Zeit nicht gehabt. Aber egal. Für ausgedehnte Spaziergänge in der Stadt gerade ideal.
Bevor die Sonne aufgeht wecke ich auf und schaue aus dem Zelt. Es ist kalt, sehr kalt!
"... schlimmer hätte der Himmel nicht aussehen können. Das kann ich wohl mal wieder abhaken, heute besonders weit zu kommen."
Heute geht die Suche weiter. Die richtige Piste ist immer noch schwer zu finden.
Bis nach Ulaan Baatar einfach die Hauptstrasse weiter fahren? Irgendwie wollte ich das nicht. Es sollte schon etwas anspruchsvoller sein.
Eigentlich wollte ich nur einen Tag zum wandern bleiben. Es hat sich aber eingeregnet. Mir fällt es aber nicht schwer einen Tag länger zu bleiben.
Durch die Geschichte mit dem Airag hat sich meine Nachtruhe doch sehr verkürzt. Länger schlafen ist auch nicht möglich.
So wie ich es schon beim Besuch der Stadt Tzetzerleg gemacht habe, gehe ich es auch diesmal wieder an.
Den heutigen Tag kann ich eigentlich als Bergetappe bezeichnen. Zumindest was die Höhe über Meeresspiegel angeht. Nie war ich höher als heute.
Nach einem gemütlichen Frühstück in der Jurte geht es heute weiter in Richtung Arvaykheer. Aus Kharkorin heraus folge ich für einige Kilometer der Asphaltstrasse.
Da ich heute nur in ein anderes Jurtencamp umgezogen bin, habe ich genug Zeit für kleine Spaziergänge und schaue beim Hausbau auf mongolisch zu.
Ankunft in Kharkorin. Die Stadt ist nicht so ein Highlight wie es in Reiseführern angepriesen wird. Mal abgesehen von dem Kloster Erdenedsuu und der abwechslungsreichen Vergangenheit
Heute geht es ein Stück auf der Piste zurück, welche ich schon vor 2 Tagen befahren habe. Es ist die Hauptpiste in Richtung Kharkorin.
Das heutige Programm besteht darin, gemütlich die etwa 15 km bis nach Tzetzerleg zu fahren und mir dort die Stadt anzusehen. Anschließend geht es zurück an den Fluss zum Übernachten.
Nach dem schon fast zur Gewohnheit gewordenen morgendlichen Besuch eines Nomaden mache ich mich gegen 10 Uhr wieder auf den Weg.
Nach der obligatorischen Portion Haferflocken und einer Tasse Tee führt die heutige Etappe anfangs in südlicher Richtung entlang des Ochon Gol.
Gegen 9 Uhr ist es genug. Die Sonne treibt mich aus dem Zelt. Das Thermometer im Zelt jagt der 40 Grad Marke entgegen.
Es wurde langsam Hell. Doch was blieb war das gleichmäßige monotone Geräusch der auf das Zelt auftreffenden Regentropfen.
Die Hälfte des Tages geht es entlang der Straßenbaustelle. Dazu wurden einfach Wege links oder rechts der eigentlichen Straße angelegt.
So habe ich mir die Mongolei vorgestellt. Blauer Himmel mit vereinzelten kleinen Wolken soweit man schauen kann.
Der Regen hat aufgehört und so arbeite ich mich langsam Richtung Westen aus der Stadt.
Die ersten Sonnenstrahlen des neuen Morgen scheinen durch das Flugzeugfenster herein. Der MIAT-Flug geht gerade über den mongolischen Altai mit seinen noch schneebedeckten Gipfeln.