"see the world with your own eyes"
... Obwohl der Sommer noch weit entfernt war, bekam ich einen Sonnenbrand nach dem anderen und wurde 3 Wochen lang vom Wetter nur so verwöhnt. Einen besseren Beginn hätte ich mir nicht wünschen können.
So kam ich nach 1400km an der Nordküste Dänemarks in Hirthals an. Schon auf der Überfahrt mit der Fähre nach Kristiansand merkte ich, dass noch lange keine Urlaubssaison war, es waren kaum Touristen zu sehen.
Somit hatte ich wenigstens die Straßen und Zeltplätze fast für mich allein. Und wenn ich doch mal vor einem verschlossenen Zeltplatz stand und weit und breit kein Plätzchen für mein Zelt zu finden war, gab es auch nette Leute die mich in Ihrem Garten übernachten ließen.
Im Übrigen traf ich immer sehr hilfsbereite und nette Leute.
So fuhr ich entlang der norwegischen Westküste auf meist idyllischen Nebenstraßen. Was aber auch bedeutete, dass es häufig stark bergauf und bergab ging. Dies erforderte eine Umstellung der bis dahin angewanden Fahrgewohnheiten, denn diese Anstiege mit 35kg Gepäck am Rad im "Sprint" nehmen zu wollen, hätte unweigerlich im körperlichen K.o. geendet. Die bis dahin vorgefundenen Berge waren nie so lang und steil.
So trat ich am Berg immer kleinere Übersetzungen und blieb fast stehen, war dafür nach erreichen des Gipfels noch fit für den nächsten Anstieg, denn der kam mit Sicherheit. Mit der Zeit arbeiteten die Beine von ganz allein wie ein Uhrwerk und ich fing an die Natur so richtig zu genießen. Jedes Geräusch und jeden Duft spürte man aus nächster Nähe.
Die Eindrücke wurden immer gewaltiger. So zum Beispiel der Prekestolen, welcher 600m hoch aus dem Lysefjord ragt.
Nach weiteren 3 Tagesetappen war ein größerer Stop in Bergen angesagt. Den vielen Warnungen von Norwegern zum Trotz, wonach es in dieser Stadt eh nur regnen würde, verbrachte ich 4 herrliche Sonnentage in einer Jugendherberge direkt am Fischmarkt, unweit der sehr bekannten "Bryggen". Aber nach einigen Tagen des nicht Radfahrens kam ein gewisser Entzug zum Vorschein, der mir signalisierte, genug der Stadt und des Trubels, die Natur ruft.